Gedichte - Gero Müller

Klinker Gedichte - Gero Müller

Morgen kommt der Weihnachtsmann

Christmastime in Germany
When the snow falls wunderbar
And the children happy are,
When the Glatteis on the street,
And we all a Glühwein need,
Then you know, es ist soweit:
She is here, the Weihnachtszeit

Every Parkhaus ist besetzt,
Weil die people fahren jetzt
All to Kaufhof, Mediamarkt,
Kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things
And the Christmasglocke rings.

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits...

Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks
Daddy in the Nebenraum
Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum
He is hanging auf the balls,
Then he from the Leiter falls...

Finally the Kinderlein
To the Zimmer kommen rein
And es sings the family
Schauerlich: "Oh, Chistmastree!"
And the jeder in the house
Is packing die Geschenke aus.

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits...

Mama finds unter the Tanne
Eine brandnew Teflon-Pfanne,
Papa gets a Schlips and Socken,
Everybody does frohlocken.
President speaks in TiVi,
All arround is Harmonie,

Bis mother in the kitchen runs:
Im Ofen burns the Weihnachtsgans.

And so comes die Feuerwehr
With Tatü, tata daher,
And they bring a long, long Schlauch
An a long, long Leiter auch.
And they schrei - "Wasser marsch!",
Christmas is - now im - Eimer...

Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
Merry Christmas allerseits..

Kurzer Winterspruch

Wenn Schnee und Eis die Strassen glätten,
                 dann ist Winter- woll'n wir wetten?

Gero Müller

Traumschloß an der Müritz

Traumschloß an der Müritz


In Klink, da steht ein Märchenschloß. Da lebte einst der Adel bloß.
Der Schloßpark sah so manche Feste für Herrschaften und ihre Gäste.
Das Torhaus mit der Gärtnerei, die brachten das Gemüse bei.
Auch Magd und Knecht in Stall und Feld, die sorgten für die Oberwelt.
Und machten sie die Augen zu. Im Friedhof kamen sie zur Ruh.
Die Leute mit der Adelskluft, die lagen in der eignen Gruft.
Die Müritz rauscht im dichten Rohr. Ein weißes Schiff liegt stolz davor.
 

Der Krieg brach aus, der Feind brach ein. Das Schloß war nun ein Flüchtlingsheim.
Für hundert Menschen sich`re Bleibe, als Habe nur das Hemd am Leibe.
Groß war der Hunger und die Not. Es fehlten Arbeit, Geld und Brot.
Die neuen Bauern auf dem Feld, die haben nun das Land bestellt.
Wobei das mancher erstmal lernte und hoffte auf `ne gute Ernte.
Mit wenig Saatgut, Pferd und Vieh und manche Bauern schafften`s nie.
Die Müritz liefert Hecht und Aal, den Stoff für manches Mittagsmahl.


Zwei Wohnblocks in der Schloßallee, die Schloßbewohner sagen nun ade.
Sie ziehn als erste Mieter ein und sind ganz stolz auf`s neue Heim.
Das Schloß sucht einen neuen Herrn. Die Wasserwirtschaft macht das gern.                         
Viel Geld wird nun ins Schloß gesteckt als Ferien- und Schulobjekt.
Der Bauer schafft im Kollektiv, Traktoren pflügen schnell und tief.
Die Ernte reicht für alle satt, daß jeder was zum Essen hat.
Die Müritz wogt in alter Ruh, die Fontane dampft nach Röbel zu.


Schön ragt der Schloßturm in die Höh, doch höher ist das Dachcafe
im Urlauberdorf gleich nebenan mit tausend Betten untendran.
Im Sommer ist am Strand Trara und manche gehn zum FKK.
Am Kölpinsee mit flachen Stränden tun sie sich in der Sonne wenden.
Die LPG in Klink wird reicher mit Milchviehstall, Gutshaus und Speicher.
Drei Dörfer sind zusammen schon gemeinsam in der Tierproduktion.
Die Müritz lacht im Sonnenglanz.Vom Strand ertönt Musik zum Tanz.


Die Wende kam. Die Mauer war gefallen. Im Schloß gab`s nur noch leere Hallen.
Traurig stand die Hülle da. Kein Ruhm für Großgermania.
Die LPG macht Ausverkauf. Drei Bauern starten Neuanlauf.
Den neuen Schloßherrn fanden sie. Der Preis war die Orangerie.
Ein Bettenhaus mit Charme und Chic und wunderschönem Müritzblick.
Ein Schloßhotel von hoher Klasse. Nichts für die große Reisemasse.
Die Müritz trägt viel weiße Segel, im Schilfrand nisten Wasservögel.


Kommt man als  Wand`rer aus Sembzin und stellt sich auf den Kuhberg hin,
da kann man schon von Weitem schön den Schloßturm in der Ferne sehn.
Er läutet nicht, zeigt keine Stunde, doch zeugt er uns von alter Kunde,
wie`s früher hier zu Lande war. Ein Wahrzeichen stellt er heut dar.
Als roten Turm auch sieht man ihn im Klinker Wappen seitlich drin,
mit Müritzwellen blau und schön am gelben Strand zum Badengehn.
Die Müritz zeigt sich nur vom Besten den weitgereisten Urlaubsgästen.

Saison an der Müritz

Saison an der Müritz   

Die Müritz ist der größte See
von Holstein bis zur Alpenhöh!
Denn hundertsiebzehn Quadratkilometer
Wasserfläche hat nicht jeder.
Manch Bundesbürger kommt ins Grübeln.
Das wollen wir ihm nicht verübeln.
Der Mecklenburger denkt in Ruh:
Da kommt ja noch viel mehr dazu!
Denn was kein Landsmann jemals hatte,
wir hab’n ne ganze Seenplatte!
Da könn’n sich Franken und Westfalen
den ganzen Sommer über aalen.
An tausend schönen Badestränden
Könn’n sie sich in der Sonne wenden.
Auf Wasser-, Rad- und Wanderwegen
Komm’n oft auch Sachsen uns entgegen.
Das Ostufer der Müritz lockt mit Kranich und Adler,
besonders beliebt bei Wandrer und Radler.
Das urige Umfeld im Nationalpark genießen,
von weit her gekommen, auch Schwaben und Friesen.
Hamburger gibt’s hier nicht nur zum Essen,
die sind ganz besonders auf die Müritz versessen.
Auch Berliner gibt’s hier nicht nur beim Bäcker,
die finden den Müritzaal auch mal ganz lecker.
Doch die Perle der Müritz wird die Stadt Waren genannt.
Das war schon dem alten Fontane bekannt.
Ein Blick in die Altstadt, ein Rundgang am Hafen,
wer das nicht gesehn hat, der hat was verschlafen.
Die Saison ist vorbei, auch wenn keiner das will.
Die Herbstblätter fallen, an der Müritz wird’s still.
Der Winter kommt langsam auf eiskalten Sohlen.
Die Natur macht ne Pause, sie muss sich erholen.

Der Weihnachtsmann - Gero Müller

Gero Müller, 71 Jahre alt, seit 2000 in Klink, Mühlenberg 60 

Der Weihnachtsmann

Morgen kommt der Weihnachtsmann.
Er hat Opa`s Stiefel an.
Mit der Maske vor `m Gesicht,
glaubt er, man erkennt ihn nicht.
Doch die Kinder sind nicht dumm
und durchschau`n `s Spektakulum.
Nur die Rute macht Respekt,
falls er sie zum Leben weckt. 
Artig stehen sie davor
und der Weihnachtsman, ganz Ohr,
hört sich ihre Sprüche an.
Weil er gar nicht schimpfen kann,
packt er die Geschenke aus
und geht erleichtert aus dem Haus.
Sind die Gaben auf dem Tisch,
Kind und Eltern wundern sich.
Keiner denkt jetzt mehr daran:
Wer war denn nun der Weihnachtsmann?
Nächstes Jahr um diese Zeit
ist Opa wieder startbereit.

Dezember 2005     Gero Müller, Klink

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